kleingeist in der Bibliothek

Nicht dass ich zuwenig Bücher hätte, aber nicht bei der lokalen Bibliothek registriert zu sein, nein, das durfte nicht länger sein. Eine Bibliothek ist eine günstige Möglichkeit, nicht nur in finanzieller Hinsicht, neues zu entdecken, deshalb habe ich mich jetzt als Benutzer angemeldet. Das erste Mal ist immer etwas Besonderes, und so musste ich schmunzeln, als ich die ersten Seiten des ersten ausgeliehenen Buches las. Ich fand es einfach passend, dass mich Umberto Eco’s «Die Kunst des Bücherliebens» ausgesucht hatte, damit ich es mit nach Hause nehme. Mein erstes Buch aus der hiesigen Bibliothek handelte also von der Bibliophilie, davon kann Eco sicherlich ein Buch schreiben. Es ist bekannt, dass Herr Eco eine ausgeprägte Leidenschaft für Bücher entwickelt hat, und davon berichtet er in dieser Sammlung von Aufsätzen auf eine amüsante Art und Weise. Mir gefiel vor Allem das erste und das letzte drittel des Buches, die Kapitel dazwischen, wo Eco über seltene Bücher aus dem 16. und 17. Jahrhundert fachsimpelt, entzogen sich meinem Interesse, oder sprachen mich zumindest nicht so an, sodass sich kein Lesevergnügen einstellen konnte. Da es sich um ein kleines Band handelt, ist das auch nicht weiter tragisch. Eine Kaufempfehlung ist aus meiner Sicht für Genussleser nicht angebracht, da sich der Autor, eben im mittleren Drittel, sich vom eigentlichen Thema des Buches entfernt. Der Leser könnte darüber enttäuscht sein, dass nicht drin ist was drauf steht. Nichtsdestotrotz waren die anderen Kapitel sehr unterhaltsam und sorgten für den einen oder anderen Schmunzler.